Ilawa & Danzig 2024
Nach der 5-jährigen corona-bedingten Pause, unternahmen wir traditionell unsere ausländische Reise.
Der polnische Chor Ilawa Gospel Singers, der im Juni dieses Jahre an der 18. Internationelen Bottroper Gospelnacht teilnahm, lud uns zum Gegenbesuch in ihre Stadt Ilawa in Polen ein. Der Polnische Chor ist ebenfalls Ausrichter und Organisator des Gospelfestivals in Polen.
Wir wurden extrem freundlich mit der sprichwörtlichen polnischen Gastfreundschaft dort empfangen und wohnten in einem zauberhaften Hotel am See. Am 2. Tag des Festivals fand ein Workshop statt, geleitet von dem prominenten Gospel-Dozenten, Komponisten, Pianisten und Dirigenten, den die Bottroper von den letzten 15 Gospelnächten kennen, dem US-Amerikaner Gerald T. Smith.
Er schaffte es, das Gospelfeuer unter den 200 Teilnehmer aufs intensivste und emotionalste zu entfachen. Abends fand eine fulminante Gospel-Party statt, wo sich hunderte Gospel-Musiker, Sänger und Fans aus unserem Kontinent getroffen, ausgetauscht und mitteinander ausgiebig gefeiert hatten.
Am Sonntag, den 29.09. hatten wir das Privileg die Hauptmesse im dortigem Dom musikalisch zu begleiten. Der herzliche Applaus der Gläubigen überraschte die Geistlichen und uns, da er in polnischen Messen nicht üblich ist.
Im weiterem Verlauf des Sonntags, wurde der Workshop fortgesetzt und im Anschluss fand ein feierliches Konzert mit ausgewählten Chören und dem mächtigen Workshop-Projektchor von 200 Stimmen in der Stadtkonzerthalle vor 1000 Zuschauern statt.
In der Anmoderation des Bottroper Chores wurde das Festival unserer Stadt mehrfach mit vielen Superlativen genannt.
Wir erlebten als Sänger eine extrem begeisterungsfähiges Publikum, das uns durch unser Programm getragen hat. Als Abschlussstück wählten die Bottoper das Lied "The Glory belongs to God", das von dem anwesendem Gerald T. Smith komponiert und am Piano begleitet wurde.
Dieses Abschlusslied wurde kraftvoll gemeinsam mit dem Gastgeber-Chor Ilawa Gospel Singers aufgeführt. Dies war eine Prämiere.
Das Konzert beendete der stimmstarke aber auch sehr sensible Projektchor unter der Leitung von Smith. Die Begeisterung, der Applaus und Mitmach-Bewegungsaktivität des Publikums schien grenzenlos gewesen zu sein. Der Abschied von den polnischen Freunden fiel uns sehr schwer.
Am nächsten Tag unternahmen wir eine wunderbare Fahrt mit einem Katamaran auf dem 27 km langem Ilawa-See, dem Jeziorak. Damit begeisterte uns Ilawa bei strahlendem Sonnenschein ein weiteres Mal.
Auf dem Rückweg aus Ilawa besuchten wir die größte Kreuzritter-Burganlage der Welt, Marienburg in Malborg, die uns in außerordentlich tiefste Bewunderung versetzte.
Am Abend erreichten wir die historische Hansestadt Danzig. Wir unternahmen am nächsten Tag eine Fahrt mit einem originalgetreu nachgebauten Piratenschiff "Schwarze Perle" und besuchten beim Kaiserwetter die nahezu märchenhaft schöne Altstadt mit viele architektonischen Zeugnissen der deutschen Geschichte. Das feierliche Abschluss-Essen nach dieser besonders emotionalen und begeisternden Chor-Konzertfahrt wurde mit einem Glas echten Danziger Goldwassers geehrt - übrigens im Lokal mit demselben Namen.
Der Bottroper Chor unternahm in seiner 42-jährigen Vita viele Konzertreisen, u.a. nach London, Prag, Krakau, Rom (Petersdom), Sankt Petersburg, New York, Washington und Oxford. Diese nach Ilawa sollte eine kleine, nette Chor-Reise werden. Durch die geweckten schönsten Emotionen und herzlichen menschliche Kontakte wurde sie für alle von uns ganz groß und besonders wertvoll.